Laut Denken
Bei der Laut-Denken-Methode werden die Testteilnehmer gebeten, fortwährend ihre Gedanken in Worte zu fassen, während sie ein System verwenden. Normalerweise müssen die Testteilnehmer dazu ermuntert werden, ihren Monolog fortzusetzen.
Vorteile der Laut-Denken-Methode
Kostengünstig: man braucht nur Bleistift und Papier, um sich Notizen zu machen.
Robust: Durch verbale Datenerfassung werden auch mit angelernten Hilfskräften gute Ergebnisse erzielt. Quantitative Verfahren erfordern dagegen gut geschultes Personal.
Flexibel: Laut Denken lässt sich auf viele verschiedene Szenarien anwenden.
Überzeugend: Durch verbale Aussagen werden Führungskräfte und Auftraggeber besser überzeugt.
Leicht erlernbar: Das Einweisen des Fragepersonals ist einfach und geht zügig voran.
Probleme der Laut-Denken-Methode
Unnatürliche Situation: Das Lautsprechen ist für die meisten unnatürlich. Der Monolog muss vom Personal am Laufen gehalten werden.
Gefilterte Äußerungen: Die meisten Menschen versuchen, auch ihre Erfahrung und ihr Können zu kommentieren.
Einflussnahmen auf das Nutzerverhalten: Klärende Fragen und Gespräche zwischen Personal und Nutzern können das Verhalten beeinflussen.
Kein Patentrezept: Je nach Intention einer Usability-Studie müssen auch andere Verfahren angewendet werden.
Sinnvoll eingesetzt ist die Laut-Denken-Methode ein universelles Werkzeug für viele Usability-Studien.
Quelle: Jakob Nielsens Alertbox (10.01.2014)