Jakob Nielsen erläutert, wann Feldstudien und wann Nutzungstests bei einem geplanten Design-Projekt sinnvoll sind.
Die Empfehlung
Haben Sie nur die Zeit und finanziellen Mittel für exakt eine Usability-Aktivität, dann bieten sich Ihnen zwei Möglichkeiten.
Führen Sie entweder eine Feldstudie vor Beginn eines Designprojekts durch und beobachten Sie, wie sich Ihre Nutzer im realweltlichen Kontext verhalten. Oder Sie erstellen einen Papierprototyp eines ersten Designs und führen damit Nutzungstests durch.
Die Erkenntnisse
Feldstudien zeigen auf, was überhaupt gestaltet werden soll und bieten somit die Möglichkeit, eine radikale Innovation aufzuspüren, die den Wettbewerbern stark überlegen ist. Da jedoch eine herausragende Neuerung nicht zwingend aus Feldstudien resultiert, bleiben diese eine riskante Option, deren Einsatz nur sinnvoll ist, wenn das Design-Team bereits über gute Usability-Kenntnisse verfügt.
Im Vergleich dazu lassen sich mit Nutzungstests Designs überarbeiten und viele Usability-Probleme beheben. Es ist möglich, Funktionen umzugestalten oder wegzulassen, wenn sie keinen Nutzen haben bzw. den Nutzer verwirren. Somit stellen Nutzungstests die sicherere Variante dar, da mit ihrer Hilfe ein Produkt entsteht, das die Nutzer auch tatsächlich verwenden.
Quelle: J. Nielsen’s Alertbox